Schon beim Abschließen des Rades dringen gesellig-festliche Geräusche ans Ohr, Kinder flitzen fröhlich durch den Garten, geben sich dem Entdecken und Erforschen der Sinneswelten rund um die wogende Architektur des Waldorfkindergartens hin.

Herbstbasar im Sonnenglanz

Wenn der alljährliche Basar zu einem sonnigen Gemeinschaftstreiben im Herbstgarten wird, geraten Kinder und Eltern in den Zauber eines besonderen Ortes. Nicht Handwerkskunst, Bastelarbeiten und Köstlichkeiten machen dann den Nachmittag zu einem Erlebnis, sondern die eigenartig-vertraute Geselligkeit altbekannter und neuer Gesichter, die ein Kindergarten auf wundersame Weise zu verbinden weiß.

Schon beim Abschließen des Rades dringen gesellig-festliche Geräusche ans Ohr, Kinder flitzen fröhlich durch den Garten, geben sich dem Entdecken und Erforschen der Sinneswelten rund um die wogende Architektur des Waldorfkindergartens hin.

Ideenreich, liebevoll, naturverbunden – was sich auf den Tischen des Herbstbasars entdecken lässt, macht staunen und lässt so manchen sogenannten Handwerkermarkt in der Adventszeit alt aussehen: An einem Tisch schmunzelt man entzückt über verspielte Details einer Filzfigur, dort zieht eine feingliedrige Strickarbeit die Blicke auf sich, einen Tisch weiter überraschen Holzobjekte mit ihren samtig-warmen Texturen.

Innen dann der Geruch von handwarmem Wachs, Zimtgebäck und heimischen Früchten. Es sind die Zutaten dieser Nachmittagsstunden: In den Räumlichkeiten der verschiedenen Gruppen werden eifrig Kerzen mit bunten Wachskügelchen verziert, Zimtschnecken von (genüsslich Teig naschender) Kinderhand gebacken, heimisches Obst und Gemüse wird zu Köstlichkeiten verarbeitet durchs runde Fenster in den Garten gereicht, wo sich die heute so kräftige Herbstsonne wie auf einer Lichtung sammelt. Anderswo beginnt gerade eine Theatervorführung und im weitläufig-verwinkelten Garten sind heute selbst die Gerüste für die Anbringung der Solarzellen umrankt mit Blumen, Gräsern und Zweigen.

Der Herbstbasar ist eine große bewegte und bewegende Begegnung: Babys in Tragetüchern, die vielleicht bald Teil der Kindergartengemeinschaft sein werden, ehemalige Eltern, die diesem Ort noch immer verbunden sind und natürlich auch all jene, für die der Kindergarten gerade einen freien Raum für das erste Jahrsiebt der geliebten Kinderleben bietet.

Beim abschließenden Singen eines Kanons, begleitet von zwei Violinen, ist es dann gar nicht mehr wichtig, ob alle die richtigen Töne singen, da sich auch ohne chorische Perfektion die richtige Stimmung einstellt.